Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist ein umfassendes Gewahrsein dessen was ist.

Ich tauche ein in den lebendigen Fluss des Seins und nehme meinen Körper, meine Sinne, meine Gefühle und Gedanken wahr.

Ich lasse los und lasse mich ein auf den Augenblick.

Ich lasse ab davon, meine Gefühle, Gedanken, Wünsche und Handlungen zu kontrollieren, zu bewerten und zu verurteilen.

Falls ich weiter kontrolliere und zensiere, weil es meine Gewohnheit ist, dann nehme ich diese Gewohnheit wahr. Ich beobachte, ob und wie ich meine Gefühle und Gedanken unterteile,  in gut oder schlecht, positiv oder negativ, richtig oder falsch. 

Eine kraftvolle Klarheit entfaltet sich, darüber, dass ich mich nicht von meinen gewohnten Mustern beherrschen lassen muss.

Achtsamkeit ist ein gleichmütig-akzeptierendes Achtgeben auf alle Phänomene, die im Augenblick auftauchen.

Ich werde wach und empfänglich für die Kostbarkeit des Augenblicks, für meinen Atem, meine Körperempfindungen, für  innere Bilder, Töne, Farben, Gerüche,  für unsichtbare und sichtbare Impulse, kleine und große Bewegungen …..

Ich öffne mich für den Anfängergeist, erlebe mich in der offenen und wohlwollenden Haltung des/der inneren ZeugIn (Zeugenbewusstsein) und lasse mich überraschen davon, was sich zeigen will.

Achtsamkeit führt zu einer offeneren, liebevolleren Haltung:

Schmerzen, Konflikte, Schwierigkeiten, die mein Verstand bewertet, an denen er festhält oder die er loswerden will, erscheinen in einem anderen Licht.

Im Zustand des wohlwollenden Gewahrseins zeichnen sich Ressourcen, Lösungen und innere Weisheiten ab, die den „Problemen“ innewohnen.

Denn Achtsamkeit führt fort von Automatismen und konditionierten Denk- und Verhaltensmustern, fort von einer defizitorientierten Haltung des Wertens und Vergleichens, des Mangels und „nie-gut-genug-seins“, „nie-genug-habens“, hin zu einer annehmenden Bewusstheit darüber, was schon da ist, was ich schon bin, von Fülle, Vielfalt, Einverstanden-sein.

Für Achtsamkeit und tiefere Bewusstheit braucht es „nur“ die Bereitschaft, mich hinzugeben – der Wahrnehmung dessen, was jetzt ist – und einen Schritt zu wagen über Gewohnheiten, Regeln, Pflichten und Funktionen des Alltagsbewusstseins hinaus.

Wege zu Achtsamkeit und wacher Bewusstheit:

  • Atemübungen, Gehen, Meditation, Body-Scan, Yoga, Qi-Gong, Thai Chi, Focusing, Hakomi, etc.
  • Authentische Bewegung nach Janet Adler, als heilsamer und bereichernder Weg, mir selbst und anderen Menschen achtsam zu begegnen  und miteinander zu wachsen
Wachheit – Präsenz – Vertrauen – Lebendigkeit – Entscheidungsfreiheit – Gelassenheit – Offenheit

 

Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.

                                                                                               (Thich Nhat Than)